„Asoziale Medien“
Sören Vogelsang singt den Soundtrack der Entschleunigung
Wer will nicht gerne weniger online sein? Weniger Zeit auf Insta damit verbringen, sich mit dem glitzy Leben der anderen zu vergleichen? Sich weniger rassistischem Mist auf Twitter aussetzen, sich fernhalten von all dem toxischen, seelenlosen Scheiß, der viel zu viel von unserem Leben frisst?
Einfach mal offline gehen, das Online-Selbst entschleunigen: Genau diesem Gefühl hat Sören Vogelsang mit Asoziale Medien einen Song gewidmet. Asoziale Medien ist die erste Single seines dritten Albums Optimismus Prime das im April 2023 erscheint.
Ist das noch Singer-Songwriter oder schon Sprechgesang? Vogelsang spricht den Text der Strophen wie ein Erzähler, der den Zuhörer*innen einen traurigen Schwank erzählt – davon, wie soziale Medien uns im Griff haben und wir manchmal besser dran wären, wenn wir offline gingen, und sei es nur für einen Moment. Und nein, der peinliche „ach du je, jetzt rappt er auch noch“-Effekt stellt sich nicht ein, im Gegenteil: Vogelsangs Erzählung ist genauso nonchalant wie eindrücklich, und sie wirkt nach – das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass Vogelsang studierter Schauspieler ist.
Die Musik steht dabei im krassen Kontrast zu dem sumpfigen Strudel (a)sozialer Medien, den Vogelsang in den Lyrics beschreibt: Ein Rhodes klimpert eine (fast schon ekelhaft) eingängige Melodie, Meeresrauschen und Möwengeschrei bilden das Intro – weiter weg von Stress und Druck geht wohl kaum.
Kein Wunder, dass man sich beim Spaziergang nach dem Hören dabei ertappt, die Melodie weiter zu summen. Und einem dann auffällt, dass man das Handy zu Hause liegen gelassen hat. „Analoge Ferien“, wie Sören Vogelsang singt.
Asoziale Medien erscheint als Single und Video am 9.12.2022 bei pretty noice records. Das Album „Optimismus Prime“ erscheint am 14.4.2023.