Schnaps im Silbersee sind zurück!
Und zwar nicht nur zurück auf pretty noice records, sondern nach fünfjähriger Pause auch endlich zurück mit einem neuen Album.
Krisenherz ist der dritte Langspieler der Berliner Liedermacher-Band und der erste, der sich neben dem klassischen Liedermaching auch ganz andere Töne traut. Ein nicht nur äußerlich buntes Album, auf dem auch Violonistin und Sängerin Judith Retzlik ihr Hauptstimme-Debut feiert. Das Krisenherz besticht durch seine Andersartigkeit. Nicht nur im Hinblick auf die deutsche Musiklandschaft generell, sondern auch mit Blick auf die früheren Veröffentlichungen der Band. Die Unterschiedlichkeit und ganz eigene Handschrift der drei Songschreiber*innen der Band, die alle zum Gesamtkunstwerk beitragen, schafft eine ungeheure Abwechslung, ohne dass es aus dem Band-Rahmen fallen würde. Ganz im Gegenteil, die songwriterische, wie auch musikalische Bandbreite tut dem Gesamtwerk extrem gut und lässt einen mit Spannung auf jeden neuen Song warten.
Das Album ist nachdenklicher, ernster als die bisherigen, eher durch Quatschmomente bekannten Songs der Band, ohne dabei jedoch in irgendeiner Weise den genial-kunstvollen Schnaps-im-Silbersee-Wortwitz vermissen zu lassen. Selbst Lieder über so banales wie ein Wurfzelt, oder das Kotzen nach zu viel Alkohol, wird hier zu einem wahnwitzigen skurril-philosophischen Höhepunkt des Liedermachens.
Ein Album, an dem jeder der irgendeinen Sinn für intelligente, deutsche Text hegt, nicht vorbeikommt.